Austrian Open 2019: Seehofer und Graenicher siegen

Die 13. Austrian Open presented by GRAWE sidebyside im Schlägervierkampf Racketlon wurden von 30. August bis 1. September im Franz Fürst Freizeitzentrum in Wiener Neudorf ausgetragen. In den Elite-Bewerben des weltweit größten Racketlon-Turniers der Saison wurden die Einzel-Champions der Damen und Herren sowie das beste Herren-Doppel in der ersten Night-Session der Racketlon-Turniergeschichte ermittelt. Christine Seehofer und Comeback-Spieler Georg Stoisser sorgten für die Erfolgsmeldungen aus RFA-Sicht.

Seehofer unantastbar

Zuschauer und Gegnerinnen bekamen am zweiten Turniertag 13. Austrian Open presented by GRAWE sidebyside eine andere Christine Seehofer zu sehen. Nachdem die Protteserin in den Doppelbewerben am Freitag – geschwächt durch ein Virus – etwas kraftlos wirkte, hatten ihre Gegnerinnen Lunte gerochen. „Es kann jederzeit passieren, dass ich einmal ein Einzelmatch verliere. Vielleicht schon hier“, hatte Seehofer am Freitag nach Finalniederlagen im Mixed- und Damen-Doppel erklärt.

Doch am zweiten Turniertag in Wiener Neudorf ließ die Weltranglistenerste keinen Zweifel aufkommen, wer das Maß aller Dinge im Schlägervierkampf aus Tischtennis, Badminton, Squash und Tennis ist. Im Halbfinale gegen die Weltranglistenvierte Anna-Klara Ahlmer aus Schweden waren in der letzten Disziplin Tennis nur drei Punkte nötig: +22 (TT:21-17, BA: 21-16, SQ: 21-11, TE: 3-0). Das Endspiel gegen die Nummer zwei der Welt Zuzana Severinová endete vor dem Tennis: +24 (TT: 21-5, BA: 21-9, SQ: 17-21).

„Ich habe knapp 12 Stunden geschlafen und war heute wie ausgewechselt. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden.“ Seehofer setzt damit ihre unvergleichliche Siegesserie fort: es war der 24. Einzel-Turniersieg in Serie für die 23-Jährige, die seit Juni 2016 im Einzel auf der FIR Racketlon World Tour ungeschlagen ist!

 

Stoisser springt ein – und gewinnt

Nachdem das VICTORIA AWARDS Damen-Elite-Doppel und das BERNHARDT GEBÄUDETECHNIK Mixed-Elite-Doppel bereits am Freitag entschieden worden waren, stand am Samstag noch das Herren-Elite-Doppel-Endspiel am Programm. Weltranglisten-Primus Morten Jaksland hatte kurzfristig Österreichs Ex-Nationalspieler Georg Stoisser eingeladen, mit ihm bei den 13. Austrian Open presented by GRAWE sidebyside anzutreten. Nach einem Bandscheibenvorfall hatte der Steirer, der 2018 mit dem Österreichischen Team Weltmeister wurde, eine Racketlon-Pause eingelegt. „Morten hat mich angeschrieben weil sein Doppel-Partner Arnaud Genin (Anm. 2018 Einzel-Sieger Austrian Open) absagen musste. Wenn die Nummer eins ruft, folgt man“, so der U21-Einzelweltmeister von 2016.

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Herren-Doppel vor Wahnsinnskulisse

Das Endspiel im HARING-GROUP Herren-Elite-Doppel bestritten die auf eins gesetzten Jaksland/Stoisser gegen Lukas Windischberger und Marcel Weigl vor vollem Haus und bei Gänsehautathmosphäre. Vor dem Finale am Samstag hatte Stoisser gemeint: „Es wird sehr eng! Sehr ausgeglichen sind die Disziplinen Tischtennis und Badminton. Im Squash und Tennis würde ich uns leicht favorisieren.“ Und der 23-jährige Steirer sollte Recht behalten: es war eng! Nach ausgeglichenen Sätzen im Tischtennis und Badminton, roch es im Squash nach der Vorentscheidung: Jaksland spielte gegen Weigl eine 11:3-Führung heraus, ehe die Squash-Spezialisten Stoisser und Windischberger übernahmen. Im Racketlon-Doppel wird treten die Partner im Squash nacheinander an, nicht gemeinsam. Squash-Nationalspieler Windischberger startete gegen seinen Bundesliga-Kollegen Stoisser eine fulminante Aufholjagd und ging letztlich als 21-19-Sieger vom Platz. Die vierte Disziplin Tennis musste die Entscheidung bringen. Zahlreiche Zuschauer bekamen ein hochklassiges, spannendes Tennis-Doppel zu sehen. Weigl/Windischberger lagen zumeist vorne; ein Longline-Passierball zum 18:18 brachte die Wende. Zwei Punkte entschieden letztlich zugunsten der Top-Paarung +2 (TT: 19-21, BA: 21-18, SQ: 19-21, TE: 21-18). „Wir können uns nichts vorwerfen. Ein tolles Spiel. Die Zuschauer waren unglaublich. Für Matches wie dieses spielen wir Racketlon! Danke allen die dabei waren!“, so der ehemalige Weltranglistenerste Windischberger. Platz drei ging an Stephan Schmutzer/Emanuel Schöpf.

 

Premierensieg für Graenicher

Im ersten Night-Session-Finale der Racketlon-Geschichte standen sich Morten Jaksland (1/DEN) und Benjamin Graenicher (4/SUI) gegenüber. Jaksland hatte in einem hochklassigen Semifinale den amtierenden Europameister Rav Rykowski (3/POL) bezwungen. Graenicher konnte sich gegen den Titelverteidiger der 13. Austrian Open presented by GRAWE sidebyside Arnaud Genin (2/FRA) knapp durchsetzen. Das Finale des SALZBAR Herren Elite Bewerbs ging dann aber nicht über die volle Distanz. Jaksland, der im Semifinale seinem Kontrahenten Rykowski auf den Fuß gestiegen war und dabei seinen Knöchel überdehnte, war stark eingeschränkt. Der Weltranglisten-Leader musste seinem unglaublichen Spielpensum Tribut zollen: Finale in allen drei Elite-Bewerben, darunter zwei Siege! Der Sieg im Einzel ging aber an Graenicher. Der Schweizer, der heuer nach einer langwierigen Verletzungspause wieder zurück auf der Racketlon-World-Tour ist, konnte sich über seinen ersten Super-World-Tour-Titel nicht uneingeschränkt freuen: „Es ist schön bei einem großen Event ganz oben am Podest zu stehen. Schade, dass Morten heute nicht mehr voll fit war.“

Bester Österreicher im SALZBAR Herren Elite Einzel wurde Stephan Schmutzer, der sich im Spiel um Platz 5 gegen Emanuel Schöpf durchsetzen konnte und danach bei der Players Party von Bewerbssponsor SALZBAR mit Turniersieger Graenicher, Organisator Marcel Weigl und anderen Playern auf das Turnierwochenende anstieß.

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Pressetext 22/2019, Peter Robič

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